Über mich

1957 in Wuppertal geboren, der Stadt der Bandweber und Textilindustrie, der Lyrikerin Else Lasker-Schüler, dem Philosophen Friedrich Engels und der Tanztheatergründerin Pina Bausch, der Feministin Alice Schwarzer und natürlich nicht zu vergessen von "Bruder" Johannes Rau (und einer ganzen Reihe anderer mehr oder weniger für das Leben wichtigen Menschen) wuchs ich zwischen dem quirligen Ruhrgebiet und dem bedächtigen Bergischen Land auf.


Ich bin leidenschaftlicher Motorradfahrer, mag die See und die Berge. Liebe den Wald, schraube an Fahrrädern, singe manchmal, koche gerne und gar nicht mal so schlecht - und lese seit dem ersten Schuljahr, was mir in die Finger kommt.

Und ein Leben ohne Badewanne ist völlig undenkbar!



Mit sechzehn flog ich völlig zu Recht vom Gymnasium - wir passten einfach nicht zusammen. Ich bin mir sicher: Das hatte auch damit zu tun, dass ich das von Thoreau so gut beschriebene Sauntering, das Schlendern als Grundhaltung auf der Suche nach dem Sinn, schon früh für mich entdeckte. Und außerdem: Ich war schlichtweg zu faul irgend etwas zu büffeln, das mich so rein gar nicht interessierte. Bis ich merkte, dass es ohne dem nicht geht, war es schon passiert.

In der Folge wurde ich Eisenwaren-Kaufmann, war beim Bund, fuhr Lkw, verkaufte Versicherungen und arbeitete in einer Autowerkstatt. Lernte das Tischlerhandwerk, heiratete und gründete eine tolle Familie, holte den Schulabschluss nach, studierte Holztechnik, plante und realisierte über viele Jahre Läden in ganz Deutschland.


In der Lebensmitte lernte ich durch Zufall (den es gar nicht gibt: Nichts geschieht zufällig, sondern hat immer einen Sinn) eine anthroposophische Einrichtung für Menschen mit geistiger Behinderung kennen.

Das veränderte in meinem Leben alles: Ich fing dort als Quereinsteiger an, und arbeitete mit geistig und psychisch behinderten Menschen. Bildete mich weiter, leitete die Arbeitstherapie in einer Suchthilfeklinik, lebte und arbeitete als Heimleiter einer Lebens- und Arbeitsgemeinschaft gemeinsam mit Menschen unter einem Dach, die aufgrund ihrer Behinderungen ständige Betreuung brauchen. Ich lernte viel dabei - besonders, was Leben eigentlich bedeutet.


Was tatsächlich zählt.



Aber erst nach einer schweren persönlichen Zeit und der Aufarbeitung einer viele Jahre dauernden und wirklich ziemlich heftigen Depression verstand ich endlich wie wichtig es ist, sein Leben mit dem zu verbringen, was man wirklich will.

Dass es darauf ankommt authentisch zu sein, und sich nicht zu verbiegen.

Dass man das, was in einem brennt und auflodern will, nicht aufschieben darf: Weil das Leben dafür einfach viel zu kurz ist.

Das man das Lied Leben immer wieder neu singt - und nie damit aufhört, ihm neue Strophen hinzuzufügen.



Mit fast Sechzig fing ich an das zu tun, womit ich schon immer mein Leben am liebsten verbringen wollte, und mich nie traute zu tun: Schreiben.